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Zum Artikel „Not am Mann“
Schnell gelernt, selten praktiziert (zum Glück ) und total vergessen ( ist auch besser so). Sie schreiben, es ist
die letzte Möglichkeit, sich aus brenzligen Situationen zu retten. Sie hätten gut daran getan, wenigstens ein
Beispiel brenzlige Situationen auf zu führen. In 48 Jahren Tauchen, davon 40 Jahre als Tauchlehrer, habe ich
keine solche Situation erlebt, die dieses, meiner Meinung nach, gefährliche Manöver rechtfertigt, und es gehört
meines Wissens auch nicht in der Anfängerausbildung aller Tauchverbände. Im Ernstfall gibt es nur einen Weg
und der führt nach oben. Richtig, aber auf eine sichere und nicht auf diese gesundheitsschädliche Art.
Der kontrollierte Notaufstieg wird nämlich schnell zur unkontrollierten Katastrophe. Wenn die Luft nicht reicht
und die Oberfläche nicht erreichbar scheint, ist Panik vorprogrammiert. Abgesehen von den produzierten
Mikroblasen und der explosiven Dekompression durch die hohe Auftauchgeschwindigkeit ist je nach
Sättigungsgrad eine hohe DCS Wahrscheinlichkeit gegeben, gleich hoch liegen die Risiken eines
Lungenbarotraumas durch Airtrapping (Luftstau ) während des Aufstiegs im Bereich der Atemwege.
Hierbei kommt es zum Einriss der dünnwandigen kleinen Bronchiolen und Alveolen, was zu einem
Pneumomediastinum bzw. Medistinalemphysem führen kann, oder das Gas gelangt in den Pleuraspalt.
Die Folge ist ein Pneumotorax (Zusammenfall der Lunge).
Eine gute Ausbildung und eine gut konfigurierte Ausrüstung, zwei separate Regler an unabhängig
voneinander absperrbaren Ventilen plus ein gut funktionierendes Buddysystem, d.h. immer in der Nähe des
Partners und nicht als tauchende Einzelkämpfer, dann erübrigt sich auch, wie Supermann an die Oberfläche zu
schießen. Schon während der Ausbildung bestehen oft die oben aufgeführten Gefahren. Tauchlehrer legen
diese Übung gern an den Schluss des Tauchgangs, um nicht noch einmal abtauchen zu müssen und machen
sich dabei leider keine Gedanken über Mikroblasen. Auf diesen Fehler angesprochen, winken sie meist lapidar
ab, es ist ja nur einmal, na ja Mikroblasen, man sieht nichts, spürt nichts, dann ist da auch nichts.
Und Tauchverbände, die in ihren Lehrbüchern eine Aufstiegsgeschwindigkeit von 18m/min publizieren
und lehren, gehen leichtfertig mit der Gesundheit ihrer meist unwissenden Kunden um. Auch ein Vorschreiben
von Standards durch die Verbände sollte bei den Tauchausbildern nicht das selbstständige Denken ersetzen,
besonders dann nicht, wenn es um die Gesundheit der Schüler geht. Eine Aufstiegsgeschwindigkeit von 10m/min
und die letzten 10m so langsam wie möglich, vor allem vom Sicherheitsstopp in 5m auf Null nochmal eine
Minute, dann sollte man auch nach vielen Tauchjahren und Tauchgängen keine Probleme mit Arthrosen
durch „stumme“ Stickstoffbläschen haben.
Und noch was, beim „Uuh-Ausruf“ kann man den Atemregler besser im Mund halten als beim „Aah-Ausruf“
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Charné
CMAS Instruktor****
PS. Was sagt eigentlich euer Mediziner PD Dr. C. M. Muth zum Artikel ?
Kritik!!
Tauchen
Kritik
© by D.Charné
Nicht alles,was in Zeitungen, Büchern und Journalen steht, ist sinnvoll oder stimmt,
manches sogar gefährlich und grenzt an Körperverletzung.
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Meine Leserbriefe
„Kontrollierter Notaufstieg“
Artikel aus der
Zeitschrift Tauchen 09-2012 Seite 102
„Kontrollierter Notaufstieg“